D‘REDDUNG VOM OSCHDAHAS

Zu Ostern noch eine Geschichte von Weirer Bürgern in Mundart erzählt von Maria Kopprasch:

Kuaz vor Oschderä had de Schdeffn mol widda ä Nachdschichd bei dä MIRO kett.

Und do sinn dann die Naachtschichtler owends so beisamme ghoggt, henn

gfeschbert und henn uffd Ärwät gwart. Uffämol isch dann de Moischda

reingrennd komme un had gsagd: “ Leid, do drause im alde Bleibegge

schwimmd und zawwelt was, ich glaab, des ischn Haas.“ Die henn alle den

Moischda oguggd, awwa koina had dess so richtig glawe welle. 

Erschd nachere Weile sinn se dann alle uff ämol uffsprunge , sinn dann

niwwa grennd und hen sich des Viech oguggd. Also von schwimmä kann do

 koi so rechte Red mehr sei, des Vieh war kurz vorem unnergeh und fasaufä.

Jetzt hennse üwalegd was se du solle.

De Schdeffn had dann vasuchd, ä Medallblechl neizulege, dassa vielleichd

 dro ruffhopple kennd. Awwa der Haas war scho kurz vorem Abschnabbä.

Dann isch än annerä mit de Gummischdiffl – middärä Gummihos drannä – neigschdiege.

Alsa den Haas dann am Fell paggd had, hada sich nedämol me gwehrd.

Sie hennen dann uffm Arm ind messward neidrage und in ä kischdl neigsezd.

Der Kerle had ziddad wie ä nasse Sau. Dassas nocherd schee drogge un

 bequem khed hat, henn sen abdriggld unem noch Handdicha unneiglegd.

Dann ischa ä paa Schdund uffm Schduhl vor de Heizung gschdanne.

Als de Schdeffn dann emol zum gugge, oba scho drogge isch, neiglangd had, 

ischa ganz schnell aus derä Kischd rauskhopfd un isch durch die ganz

 Messward grennd.

Uffemol war läwe in de Bude, alle sinn uffd haasejagd gangä. Oina hat sich

 dann uffn gschmisse un hadn grad so halde kennä. Dann hennsen widda in

 die Kischd gschdeggt un henn se zugmachd, dassa nemme raushopfä

konnd. 

So ischa dann bis morgeds dranne gschdanne. Um finfe hennsen dann in

dere Kischd nausdrage, henn die Kist vorsichtig uff den Bodä gschdelld und

 henn ganz vorsichtig die Kischd uffgmacht, dassa net so arg vaschreggt.

Zerschd wollda garnet, awwa uff oimol hat des Viech en Schnalzer gmacht

und hads dann doch gschnalld, dassa aus derrä Kischd wiedda raus derf.

Ganz schnell ischa üwwa die Holzwand hoppld und isch uff un devo.

Jetzd had de Oschdahaas dann doch noch komme kenne.

Die Gschicht isch vor ä paar Joar wirklich bassiert.

Übersetzung von der Osterhasengeschichte:
Kurz vor Ostern hatte Steffen mal wieder eine Nachtschicht bei der MIRO.
Und da sind dann die Nachtschichtler abends beisammen gesessen, haben gevespert und haben auf die Arbeit gewartet. Auf einmal ist dann der Meister reingerannt gekommen und hat
gesagt: „Leute, da draußen im alten Bleibecken schwimmt und zappelt etwas, ich glaube das ist ein Hase“.
Sie haben alle den Meister angeschaut, aber keiner hat das so richtig glauben wollen.
Erst nach einer Weile sind sie alle auf einmal aufgesprungen, sind dann rüber gerannt und haben das Vieh angeschaut. Also von Schwimmen konnte da keine Rede mehr sein, das Vieh war kurz vor dem Untergehen und Ertrinken. Jetzt haben sie überlegt, was sie machen sollen.
Steffen hat dann versucht, ein Metallblech reinzulegen, dass er (der Hase) vielleicht darauf
hoch hoppeln könnte. Aber der Hase war schon kurz vor seinem Ende.
Dann ist ein anderer mit den Gummistiefeln – mit einer Gummihose dran (Wathose) – reingestiegen.
Als er den Hase dann am Fell gepackt hat, hat er sich nicht mal mehr gewehrt. Sie (die Männer) haben ihn dann auf dem Arm in die Messwarte reingetragen und in eine kleine Kiste gesetzt.
Der Kerl hat gezittert wie ein nasses Schwein. Dass er es nachher schön trocken und bequem hat, haben sie ihn abgetrocknet und ihm noch Handtücher unten reingelegt. Dann ist er ein paar Stunden auf einem Stuhl vor der Heizung gestanden.
Als Steffen dann einmal zum Schauen, ob er schon trocken ist, reingefasst hat, ist er (der Hase) ganz schnell aus der Kiste rausgehüpft und ist durch die ganze Messwarte gerannt.
Auf einmal war Leben in der Bude, alle sind auf Hasenjagd gegangen, einer hat sich dann auf ihn geworfen und hat ihn so halten können. Dann haben sie ihn wieder in die Kiste gesteckt und haben diese zugemacht, dass er nicht mehr raushüpfen konnte.
So ist er dann bis morgens dort gestanden. Um fünf Uhr haben sie dann die Kiste rausgetragen, haben die Kiste vorsichtig auf den Boden gestellt und ganz vorsichtig die Kiste aufgemacht, damit er nicht so arg erschreckt. Zuerst wollte er gar nicht, aber auf einmal hat das Vieh einen schnellen Hüpfer gemacht und dann bemerkt, dass er auf der Kiste wieder raus darf.
Ganz schnell ist er über die Holzwand gehoppelt und ist auf und davon.
Jetzt hat der Osterhase dann doch noch kommen können.
Diese Geschichte ist vor ein paar Jahren wirklich in der MIRO passiert.

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